Da der obere Ticino aus zwei sehr unterschiedlichen Abschnitten besteht würde ich vorschlagen, die Strecke auch in der Rivermap zu unterteilen: Oberer Teil bis Fontana WW III mit den aktuell angegegeben Pegelständen. Unterer Teil Fontana-Airolo mit den Angaben aus dem vorherigen Kommentar (Schwierigkeit & Pegel).

Der Abschnitt von Fontana bis Airolo ist auch bei Niedrigwasser lohnenswert (ab 7cms Andermatt-Pegel). Ich würd ihn als IV- mit 4er und 4-5er Stelle einstufen (alles umtragbar). Eng, schnell, wenig grosse Kehrwasser.

Der Abschnitt bis Fontana ist flächer und benötigt einen höheren Pegel, da Seitenbäche erst nach und nach hinzukommen.

Bäume und Lawinen
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Der Bach ist in der oberen Hälfte mit niedrigen, dünnstämmigen Bäumen flankiert. Durch abgehende Lawinen im Winter werden diese richtig in den Bach gekämmt. Den meisten kann man relativ gut ausweichen. Allerdings ist immer damit zu rechnen, dass einige quer über den ganzen Bach liegen.

Ebenso hat es zahlreiche Lawinenkegel, die den Bach zudecken können (tödliche Siphons). Ende Mai 2010 waren bis auf 1 alle genügend geschmolzen, dass sie sicher passierbar waren. Die grosse Lawine nach Fontana wird wohl jedes Jahr kommen und kann sich wohl auch locker bis Ende Juni halten.

Mehrere Bäume hintereinander quer über den Bach, einige 100m nach der Lawine bei Fontana, am Eingang in eine Waldschlucht. Kann links umtragen werden. Frühzeitiges Anhalten ist ratsam, da es in flotter Strömung auf die Bäume zugeht und die Kehrwasser extrem spärlich werden (besonders ab Mittelwasserpegel und höher).

Grosser (brauner) Lawinenkegel über die ganze Bachbreite (24.5.2010). Ca 400m nach der Brücke bei Fontana. Kann rechts gut umtragen werden.

Unbedingt genügend früh anlanden vor allem bei Mittelwasser und höher. Strömung zieht flott in den Kegel und es gibt kein Luftraum dazwischen (tödlicher Siphon). 50m davor hat es noch eine kleine Stufe. Von dort sieht man den oberen Teil der Lawine, allerdings ist sie nicht augenfällig, da sie eine braune Farbe aufweist und wie der Hang aussieht.

Nach Ossasco 2 Bäume gleich hintereinander quer über den ganzen Bach (24.5.2010). Können rechts umtragen werden.

Hilfspegel der Furkareuss auf anderer Seite des Gotthardes. Die Pegel am Ticino selbst sind völlig ohne jeden Aussagewert, da die Kraftwerke ein perfides Spiel treiben…

Der Reusspegel in Andermatt ist deswegen so relativ aussagekräftig, da die Einzugsgebiete von Furkareuss (die den Haupteil des Wassers am Pegel in Andermatt ausmacht) und oberem Ticino nahezu gleich sind, nur halt in die jewelig andere Richtung entwässern. Bei einem Genua-Tief könnte es allerdings schon sein, dass der Ticino eher mehr Waser führt als nach Reusspegel anzunehmen ist. Zur Zeit der Schneeschmelze und bei allgemein stabiler Wetterlage, haut der Pegel an der Reuss aber ziemlich gut hin. Vielleicht kann man den Pegel vom Brenno noch als Bezug nehmen, evtl. hat ja ein anderer Paddler diesbezüglich Erfahrung….